84 - Tahiti

Der Kreis schliesst sich.
Februar 23

Rückreise

Unsere Zwischenstation, bevor wir zurück nach Tahiti segeln, ist Huahine.

Nochmals als Erinnerung – wir bleiben in der Region rund um Tahiti, weil bis April zwischen Social Islands und Fiji noch Cyclone Season (Hurrikansaison) ist. Auf Tahiti sind wir relativ sicher. Es ist für uns Wartezeit.

Vor dem Hauptort Fare hat es sieben Moorings, dort machen wir an einer fest und bleiben über zwei Wochen dort. Die Aussicht ans Ufer gefällt uns hier besonders, da gibt es ständig etwas zu beobachten.

Ein sehr ambitionierter Sportlehrer unterrichtet an einem Strandabschnitt neben dem Resort seine Schulkinder. Jeden Tag hat er ein anderes Programm, also viel Abwechslung. Mal schwimmen, mal tauchen, dann mit Brett, Wettrennen oder einfach rumplanschen. Mit sehr lauter Stimme gibt er seinen Kommentar und Unterstützung ab – seine Schüler scheinen dies zu schätzen, sie machen fröhlich mit vollem Elan mit. In letzter Zeit verwenden sie öfters Pirogen und werden auch hier so richtig gedrillt. Fleissig wird beim Rudern und dem Wechsel des Paddels zu anderen Bootsseite laut mitgezählt, um ja im Takt zu bleiben.

Daneben befindet sich der öffentliche Strand. Jeden Tag sind andere Gäste hier, legen sich weiss in die Sonne bis sie ein paar Stunden später rosa wieder verschwinden. Am Ufer entlang bietet sich das Schnorcheln und Schwimmen an. Da sind auch Einheimische immer wieder anzutreffen, die am frühen Morgen ihre Längen schwimmen.

Tagsüber ist Pepper in vollem Einsatz. Er schnuppert überall rum, starrt ins Wasser und springt auch mal übermütig rein zu einem vorbeischwimmenden Fisch. Doch seine Hauptbeschäftigung ist das hin und her dribbeln, am Wasser entlang. Hin und her. Ab und zu legt er einen Spurt hin und rennt ans andere Ende des Strandes. Er wohnt in der schönen Villa gleich nach dem Sand; immer wieder sitzen die Gäste des Hauses mit den Besitzern vor dem Zaun und quatschen. Pepper ist ein mittelgrosser schwarzer Hund (ähnlich wie ein Cockerspaniel) – wir mögen ihn sehr.

Intensives Paddeltraining mit dem Va’a.
Tagsüber gibt nur das Meer wirklich Abkühlung.
Den ganzen Tag am Strand hin und herlaufen. Das ist Pepper’s Lieblingsbeschäftigung.

Weiter nach rechts ist eine kleine Wiese. Vor allem an den Wochenenden stehen da plötzlich ein paar Autos, rundherum sitzen Männer und Frauen, die essen, laut lachen und festen. Teilweise lassen sie ihre Musiklaufen, mal leise mal lauter und auch schon mal durch die ganze Nacht!!

Der Yachtclub ist ein sehr stimmungsvolles Restaurant. Um 17 Uhr schlägt der Gong, dann ist eine Stunde Happy Hour, Bier und Rumpunsch zum halben Preis zu geniessen. Danach legt die Küche los und bietet feine Menüs an, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Jeden Abend sind die Sitzplätze gut gefüllt, es trifft sich ein buntes Volk; Flugtouristen, Charter- und Langzeitsegler mischen sich mit Einheimischen. Eine Liveband spielt jeden Freitag und dann geht die Post ab. Vor allem die Locals schätzen neben dem Essen den Alkohol sehr; ihr Lachen wir ausgelassener und lauter je länger der Abend.

Die Sonnenuntergänge sind herrlich und wenn die Wolken sich hier mit grosse Tropfen mal heftig entleeren, dann wird's richtig lebhaft und alle sind mit dem Ausweichen vor den Wassermassen beschäftigt. Normalerweise geht ja das nicht lang und der Regenguss ist vorbei. Ganz mystisch wird's, wenn Blitz und Donner noch mitmischen!

Und so lieben wir Huahine.

Nur etwas stimmt nicht ganz: Im Supermarkt gibt es als Brot nur Baguettes. Jeder drückt mit seinen Fingern drauf herum, denn die Baguettes von gestern, die nicht verkauft wurden, sind noch darunter!! Und diese Baguette schmeckt wirklich nur frisch, ansonsten Styropor. Aber was soll's, wir essen ja auch lieber Früchte als Brot.

Guter Treffpunkt – hier trifft man sich.
Noch so leer, nachmittags ist kaum was los. Das kommt er abends, wenn’s kühler wird.
Die laufen hier frei rum und machen den Boden sauber.
Ab und zu ein Gruss über die Schulter.
Sie sind lecker – diese Frühlingsrollen!
Endlich ist die Sonne weg, es wird angenehm kühl. Die Menschen treffen sich.
Dieser Ort ist faszinieren. Jedes Mal ein anderes Schauspiel. Jedes Mal andere Farben.
Nicht einmal ein Gewitter mit Regengüssen kann der Stimmung Abbruch tun.

Das Angebot ist recht gut und der Laden ist jeden Tag geöffnet.
Ausserhalb des Ladens preisen viele ihre frische Ware an. Firi Firi ist ein frittiertes Gebäck.
Musik ist ständig präsent. Wer will, darf auch spontan mitmachen.
Dieses Paar hat uns beim Bananeneinkaufen ihr Bananenlied vorgesungen. 😊

«Bananen pflücken … dann heim und Kokosmilch trinken …
zuhause wartet eine schöne Frau … sie hat gerne Zärtlichkeiten.»

Tausend und eine Nacht

So betitelt man doch die schönste Nacht, oder? Und genau die haben wir erwischt!
Das Wetterfenster stimmt: der leichte Wind kommt von Nordost, die Wellen sind moderat, Regen ist nicht in Sicht.
Good bye Huahine, wir kommen dann noch mal. Aber jetzt geht's auf zurück nach Tahiti.

So viele funkelnden Sterne, inkl. Kreuz des Südens und die detaillierte Milchstrasse dazu – das haben wir schon lange nicht mehr so klar gesehen. Wow, ist das schön! Und wir segeln mit über 6 Knoten gemütlich durch die Nacht.

In der Ferne können wir schon die Insel Moorea ausmachen. Kurz nach Mitternacht erscheint der Mond genau über den Bergen, tieforangerot und gross. Es sieht so aus, als würde der Berg den Mond ausspucken oder gebären. Wir sind fasziniert!

Der Wind ist sanft und gleichmässig.
Wir passieren Moorea – Tahiti ist nicht mehr weit.
Kurz vor Sonnenaufgang sind wir am Ziel.

Die Lösung unseres Problems

Zuerst laufen wir nochmals los, auf der Suche nach einer neuen Waschmaschine. Wir nehmen uns vor: das ist das letzte Mal, wenn wir heute nichts finden, dann lassen wir es bleiben.
Im letzten Laden stossen wir nochmals auf eine kleine Maschine, die wir schon einmal angeschaut haben. Und plötzlich ist beiden klar: die ist es!

Am nächsten Tag kommen wir bereits wieder und kaufen sie! Abholen müssen wir sie allerdings im 1 km entfernten Lagergebäude. Ja, kein Problem. Wir haben unser Wäggeli dabei und laufen hin. Obwohl Industrie- und Hafenviertel ist der Fussweg sehr angenehm gemacht, wir staunen. Vorbei an grossen Versorgungsschiffen (Taporo), welche gerade beladen wird, und vorbei an der Huilerie de Tahiti (Ölmühle – ich hab den Geruch des Kopras wieder in der Nase).

Raus und rein

Jetzt muss sie raus. Unsere süsse kleine Waschmaschine, die uns die letzten vier Jahre so verwöhnt hat. Sie sieht von aussen (wie auch innen) wie neu aus. Aber die Elektronik ist kaputt, es tut uns richtig weh. Verlassen steht sie neben dem Abfall. Adieu!

Da die neue Waschmaschine eine Mini-Waschmaschine ist und an der Wand montiert wird, müssen wir in unserem Reduit praktisch nichts anpassen. Die Montage geht einfach und rasch. Es ist auch eine sehr gute Gelegenheit, all unser Lagermaterial mal kurz etwas auszumisten und neu wieder in den Raum zu verstauen.
Die freie Nische baut Ruedi gleich zu einem praktischen Kasten mit Tablar um. Das Schönste ist: Sie funktioniert! Und wir sind mächtig erstaunt, wie wenig Wasser und Strom sie braucht. Wir können sie sogar mit Solarstrom betreiben, mit dem Inverter funktionierts. Wow!

Vorher.
Sie hängt am Fall und muss durch den Niedergang raus. Ruedi guckt unten…
                                  … ich kurble oben.
Fast geschafft.
Danke für deine Dienste.
Good bye.

Die neue Maschine holen wir direkt im Lager ab.
Ist zwar ziemlich warm heute, macht trotzdem Spass.
Dies ist Papeete Marina. Wir mussten ungefähr eine Dreiviertelstunde laufen.

Die Montage

Jetzt kommt die Wandmontage dran. Los geht’s.
Sie hängt.
Jetzt noch Wasser- und elektrischen Anschluss.
Fertig montiert, angeschlossen und bereit für die Wäsche. Yeah! Und sie wäscht gut 😊
Nachher.

Da sind zwei aber seeehr happy :-)

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