67 - Panamá City
Bereitmachen für den Absprung in die Südsee
Der Tag der Abreise nach Französisch-Polynesien rückt näher. Täglich haben wir eine Menge zu erledigen.
Doch vorher besuchen wir noch die Altstadt, die Casco Viejo von Panamá. Mit dem Bus und anschliessend der Metro fahren wir in die Innerstadt. Warum sind so wenig Menschen unterwegs, alles fühlt sich leer an. In der Metro treffen wir kaum Leute und auch auf den Strassen ist es verdächtig ruhig. Bald erfahren wir, dass eigentlich Carneval ist. Doch wegen Corona darf dieser noch nicht stattfinden, dafür haben die Einheimischen zwei Tage frei. Aha – jetzt ist alles klar.
Und so durchstreifen wir die Casco Viejo fast allein. Schade, denn auch die Läden haben geschlossen, die doch sonst auch zur Stimmung beitragen. So, sieht alles extrem verlassen aus. Die Gassen sind schön und lassen die Kolonialzeit erahnen. Auch die Kirchen sind äusserst interessant. Es regnet immer wieder mal und auch zum Schutz suchen passen sie.
Weil das Essen auf dem schönen Platz Parque Bolivar so überrissen teuer ist, biegen wir um die nächste Ecke und finden ein klitzekleines Restaurant. Der Besitzer ist froh über seine Gäste, wir werden sehr umsorgt. Menú del día por favor – eine gehaltvolle Hühnersuppe mit Lauch, Kartoffeln, Kürbis und anschliessend Reis und gebratenes Hühnerbrüstchen. Nicht sehr einfallsreich, aber soweit gut und sättigend. Die Ambiance ist vielleicht auch nicht so schön, wie wenn wir am Platz draussen gesessen wären, aber es gefällt uns trotzdem hier; der Besitzer hat noch Zeit für eine Plauderrunde mit uns.
Anschliessend finden wir noch ein Café und geniessen unser Dessert, feinen Panamá Kaffee und Muffins.
Der lange Causeway Amador/Calzada de Amador: Vor allem für die Einheimischen DER SPORTSPLATZ. Hier strampeln sie wie wild auf ihren Strassenvelos, mieten sich Fahrrad-Mobils, spazieren, joggen, etc.
So – aber jetzt müssen wir ran. Einmal Einkaufen und ein Taxi retour zum Dinghy – nein, wir machen das anders. Nur so rumsitzen auf dem Schiff ist auch nicht lustig, wir betrachten das Einkaufen als Sport. Hinlaufen, durch die Gänge streifen uns suchen, einpacken, Taschen buckeln und Muskeln trainieren, zurücklaufen, einladen ins Dinghy, ausladen vom Dinghy ins Schiff und dann verstauen. Uffff! Okay, eine Runde mit dem Mountainbike fahren, durch die leicht hügelige Landschaft zuhause, wäre jetzt auch mal schön!
Jetzt brauchen wir nur noch Wind. Im Moment ist es sehr ruhig. Nächste Woche soll mehr kommen. Vor allem die Strecke von Panamá City Richtung Galapagos (erstes Drittel), dort sind die Rossbreiten, wird etwas tricky, weil es dort konstant wenig, bis gar kein Wind hat. Und schon hier viel Motor und Diesel einsetzen ist nicht erwünscht. Wahrscheinlich werden wir unser Spinnaker hissen.
Dabei werden wir die 0-Linie – den Äquator überqueren!
Zum Abwarten bleiben wir noch etwas hier, vielleicht auf der Insel Taboga oder noch auf die Islas Perlas – alles noch ungewiss.
Und dann segeln wir los. Wir erwarten 28 Tage auf hoher See. Viel Zeit zum in die Gegend gucken, Sternenhimmel geniessen, lesen und so (ohne Internet). Also werden wir circa letzte Woche April auf den Marquesas eintreffen.
Ob wir dort gutes Internet finden? Also wenn wir uns nicht gleich wieder melden – einfach Geduld haben. Auf Instagram wird es einfacher sein, etwas zu posten. Wir werden sehen.
Auf jeden Fall wünschen wir allen eine gute Zeit und bis bald
Chris & Ruedi 😊