58 - Curaçao

Kitesurfen, Schwimmen und Reisetasche
Juli 21

Grosser Pool mit Unterhaltung

Für grosse Ausflüge zu Fuss, wie wir es beide gerne haben, ist es mittlerweile zu warm hier auf Curaçao. Zwar nehmen wir immer wieder einen Anlauf und starten früh morgens bei noch relativ angenehmen Temperaturen und machen uns auf den zweistündigen Weg nach Punda / Willemstad. Doch wenn wir dort eintreffen, sind wir extrem froh, dass wir in ein offenes Strassencafé sitzen dürfen und relaxen können.

Deshalb begrüssen wir es sehr, als sich unsere Segelfreunde Barbara und Ralph vom Katamaran LILLE VENN anbieten, mit uns Wassersport zu treiben. Ralph ist begeisterter Kiteboarder und nimmt Ruedi gleich mal mit zur Sint Jorisbaai. Das ist ein Inlet mit fast ständig guten Windverhältnissen, ideal für Anfänger. Und Ruedi lässt sich nicht zweimal bitten und macht mit.

Vorweg hat Ruedi eine Aufhängung für das Funkgerät an den Helm gebastelt. So hat er während dem Kite Funkkontakt zu Ralph. Für Instruktionen 😊

Am Kite-Spot Sint Jorisbaai:

Jetzt ist Ruedi dran.
Und los geht’s.
Geht doch schon ziemlich ordentlich los 😊
Natürlich sind auch Profis draussen. Nick von NIX KITE SCHOOL Curaçao.
She is great! Kimberly. Kite instructor.

Während unsere Jungs mit Kites, Bars und Brett, Wind und Wellen beschäftigt sind, gehen Barbara und ich jeden zweiten Tag zu unserem grossen Pool. Dieser liegt beim schönen Santa Barbara Ressort, gleich beim Eingang zum Spanish Water. Das Ressort wurde kurz vor Corona an neue Betreiber verkauft und ist seitdem geschlossen; es wird auch dieses Jahr seinen Betrieb nicht mehr aufnehmen.  So schwimmen wir hier unsere Längen. Jedes Mal werden wir dabei von unzähligen Fischen begleitet, oft sind es die gleichen, welche wir letztes Mal schon gesehen haben. Vor allem Kofferfische, ein Barrakuda und ein Paar Engelfische treffe ich hier jedes Mal an. Oft vergesse ich weiter zu schwimmen, mache kurz eine Pause und beobachte die Tiere. Die Unterwasserwelt fasziniert mich immer mehr. Mal schauen, ob ich irgendwann doch noch zum Tauchen komme.
Who knows?

Los geht’s mit Schnorchelbrille und ein T-Shirt gegen die brütende Sonne.
Zwischen Steg und Strand – gut geschützt vor dem Schiffsverkehr – macht das Schwimmen Spass.

Normalerweise ist der lange Steg vor allem an den Wochenenden mit allerlei Booten besetzt. Einheimische und Touristen feiern ausgiebig mit viel lauter Musik, flanieren am Steg entlang, lachen, essen und trinken. Der feinsandige Strand bietet Liegestühle und Schatten, jeder kann sich im ruhigen Wasser abkühlen und es geniessen. Vor dem Steg fahren die Boote vom offenen Meer rein und raus, dabei wird viel gewunken und laut begrüsst. Manch einer muss seinen Motor hochschrauben und zeigen, wie laut er dröhnen kann, andere brausen mit Jetskies in wilden Kurven hin und her.

Wir laufen oft vom Boot aus um den Kabrietenberg rum, landen auf den Felsen gegenüber diesem Strand und beobachten dieses bunte Treiben auf Distanz.

Biken geht auch

Aber mit Unterbrechungen...
...immer wieder einen Platten!
Und zobe denn gmüetlich zäme si – LILLE VENN mit PASITO.

Shete Boka und Grote Knip

Ein kleiner Nationalpark im Nordwesten der Insel zieht uns kurz in seinen Bann. Die Küste hier ist sehr felsig und die Wellen branden heftig. In einer kleinen Höhle knallen die Wellen richtig rein und hinten auf der hölzernen Plattform mit Abschrankung treten wir reflexartig einen Schritt zurück.

Boka Pistol – hier zeigt der Name um was es geht: Die Wellen rauschen in die kleine Bucht und landen im kleinen runden Becken mit Loch, so dass das Wasser in die Höhe katapultiert wird. Es tönt wie ein Pistolenschuss. Eindrücklich.

Die kleine Grotte mit Rausblick!
Oben ist es drückend heiss und trocken.                              
Am Ufer die eindrücklichen Buchten…
… und ihrer Brandung.

Der Park wird fleissig besucht. Wir sind froh, dass wir gleich frühmorgens hier sind und als die Leute anrauschen, schon weiterziehen können. Es hat praktisch keinen Schatten hier, wir sind aufgeheizt und wollen nur eines – ins Wasser. Also ab zur Grote Knip.

Badehose, Flossen und Schnorchel – ab ins Wasser. Yeeeaaahhh!

Hier werde ich gleich sehr glücklich. Ich mag Schildkröten unheimlich gern. Und hier sind einige Schildkröten und lassen sich von den Badegästen nicht gross stören. Ist auch klar: Damit die Touristen happy sind, werden vor allem die Pelikane und auch die Schildkröten mit Abfällen aus dem Fischfang (und so) gefüttert. Am Strand haut einer mit einem Schlegel irgendwo drauf, die Tiere sind informiert und kommen. Uns gefällt dies gar nicht. Etwas abseits geniessen wir trotzdem einige grosse Schildkröten und verschwinden dann wieder.

Es ist wunderschön, neben einer solchen stattlichen Dame zu schwimmen!!

Oder diese hier – etwas kleiner.

Ach ja, wir haben…

Genau – kleine Problemchen. Zum Beispiel befördert unsere WC-Pumpe, welche Meerwasser zum Spülen ansaugt, kleine Fische rein. Die verstopfen dann die Wasserzufuhr und es fängt an zu stinken. Toll! Aber nun haben wir mit einem kleinen Küchensieb und etwas Draht eine Lösung gefunden:

Dinghy-Putzete

Das Immer-im-Wasser-liegen hängt an: der Boden des Dinghy’s ist ganz grün – höchste Zeit es zu putzen.

Dr Lohn – d’Öpfelwähe 😊

Salzstängeli, Omelettenröllchen und ein Drink

Immer mehr Segler treffen in Curaçao ein. Es ist Hurrikan Saison und sie suchen alle Schutz. Der erste Hurrikan ELSA hat die kleinen Antillen am 2. Juli 2021 erreicht. Ausgerechnet dann, waren noch Seglerfreunde in Martinique. Aber sie haben es gut überstanden. Nun sind diese Freunde hier und wir geniessen es.

Normalerweise treffen wir viele Seglerfreunde im Pier’s am Donnerstagabend, aber auch gerne im Cockpit auf unseren Schiffen. Dort ist es gemütlicher und der Wind bläst zur Abkühlung um die Ohren. Wir geniessen dieses Draussensein in leichter Bekleidung. Wir lesen, dass in Europa das Tief BERND sein Unwesen treibt. Viele Überschwemmungen und Erdrutsche. Über die gezeigten Bilder in der Presse sind wir schockiert. Umso mehr sind wir dankbar, dies hier alles geniessen zu dürfen.

Danke für’s Foto - Mellie.

Manchmal trifft es sich, dass eine Crew nach Hause geht und den Proviant aus Kühlschrank oder Tiefkühltruhe weg essen muss. Willkommene Möglichkeit für Geselligkeit 😊 und Unterstützung. Danke Rob.

Gestern - unterwegs

Zusammen mit der Crew der MARE 1.
Kulinarisches Highlight im Beach-Restaurant De Visserij, Piscadera. Das Anstehen und Warten auf einen Platz hat sich echt gelohnt!

In ein paar Tagen geht es für eine Pause zurück in die Schweiz. Wir fragen uns, was uns da erwartet und wie wir reagieren; nach gut zweieinhalb Jahren kommen wir nun zum ersten Mal seit dem Aufbruch unserer Reise zurück nach Hause. Neben den vielen Treffen mit lieben Menschen, müssen wir einige Sachen besorgen und erledigen. Die Zeit wird leider im Flug vorbei sein. Wir freuen uns sehr und werden jede Minute geniessen.

Bis gli 😊

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