57 - Curaçao
Schwimmhäute zwischen den Fingern
Von unserem Anker-Liegeplatz aus, ist es nicht weit bis zu einem interessanten Schnorchelplatz. Nur mit dem Dinghy an Land, kurz rüberlaufen zur lustigen Beachbar und rein ins Wasser. Wir suchen uns einen Werktag aus, denn an Wochenenden wird es nun immer bevölkerter hier. Chris hat sich endlich eine Badekappe gekauft, damit nicht alle Haare immer die Überhand und die Sicht nehmen – sie sind eigentlich zu lang. Die Tauchbrille einreiben – der Tipp mit dem Babyshampoo ist echt gut – jetzt ist endlich klare Sicht unter Wasser. Und es ist herrlich!!
Das alte Tugboat ist vor 30 Jahren gesunken. Die Fische und Pflanzen haben so ihre Freude dran. Und wir auch. Sieht doch gut aus, oder?
Es ist mir schon klar, die Taucher, die hier lesen, lachen sich krumm. Sie haben ganz andere Eindrücke und spannende Taucherlebnisse gehabt. Aber für mich ist es erst der Anfang, ich war vorher noch nie Schnorcheln. Und es verzaubert mich!
Der Schwarm Fische bietet uns eine spannende Anekdote. Wir lesen gerade das Buch «Der Schwarm» von Frank Schätzing. Die Geschichte ist fiktiv und sehr fesselnd. Das Buch ist dick, das Lesen fordert uns etwas heraus. Und nun unter Wasser kommt mir so ein Schwarm Fische in blau entgegen. Dazu höre ich ein komisches Geräusch: leise, dunkel und bedrohlich. Ich filme weiter und lasse mich davon nicht beirren, die Fische sind zu schön. Später als ich mir das Video auf dem Bildschirm anschaue – es tönt wie in einem Horrorfilm! In Wirklichkeit ist es ein Fischerboot, das unweit von uns vorbeifährt.
«Salinja» - Nationalpark und ihre Vögel
Hier halten sich die Flamingos auf. Das Wasser ist sehr salzig (salt pan) und nicht tief, theoretisch könnte man querdurch spazieren. Machen wir natürlich nicht – das ist das Revier der Tiere. Doch wo das Wasser fehlt, dürfen wir marschieren – es ist gut gekennzeichnet mit Steinen und Zeichen. Die Lagune ist ein beliebtes Wandergebiet (obwohl nicht so gross und wandern ist wohl ein etwas zu grosser Ausdruck dafür) und wenn nicht gerade Trockenzeit ist, blüht hier alles.
Sundowner – so schnell verändert sich die Stimmung.
Zwischen den Bildern liegen genau 3 Minuten!
Ab an die staubige Nordküste
Wir mieten uns ein Auto und fahren neue Gegenden ab. Bei den Windmühlen peitschen die Wellen an das felsige Ufer.
Ansonsten ist hier nicht viel. Sand, Wind, stacheliges Gestrüpp und Kakteen.
Wichtiges Utensil für die Küche
Bei dieser Gelegenheit lassen wir auch gleich unsere neue Gasflasche befüllen. Sie ist aus leichtem Material – Composite/FiberGlass – und mit einem US-Anschluss. So können wir diese überall nachfüllen lassen, was mit den französischen Camping-Gasflaschen nicht so einfach ist. Und unsere Flasche rostet nicht!
An Bord befindet sich keine Nähmaschine. Konsequenterweise muss ich nun von Hand nähen. Ich könnte eine auf dem Nachbarschiff ausleihen. Aber eigentlich nähe ich sehr gerne, der Stoff ist schön weich und so wage ich es. Zeit habe ich ja genug. Schlussendlich hat die neue Gasflasche eine Abdeckung gegen die Sonne und auch vor neugierigen Blicken, oder so.
Ehemaliges Landhaus «Zuikertuin» - heute Einkaufsmall und Restaurant
Zuikertuintje (kleiner Zuckergarten). Natürlich habe ich etwas nachgeforscht/gegoogelt. Früher soll es hier einen kleinen grünen Garten gegeben haben, in dem Zuckerrohr kultiviert wurde. Über dem mittleren Fenster ist eine Inschrift ANO 1870. Doch das Haus wurde Anfang des19. Jahrhunderts errichtet – wahrscheinlich ist dieser Teil ein Anbau.
Die Mall ist klein und sehr ansprechend, allerdings bieten die Läden Luxusprodukte an und sind dementsprechend teuer.
Auf unserem Morgenwalk
Für einmal sind wir froh um herumliegenden Abfall. Die Hündin begrüsst uns von weitem mit wildem Gebell, sie droht uns. Vorsichtig schleichen wir an ihr vorbei und entdecken – sie hat fünf junge Welpen. So wie sie aussieht, hat sie ein echtes Problem. Weit und breit ist nichts zu essen oder Wasser zum Trinken. Wir sind auf unserem Morgenspaziergang und haben nicht viel dabei. Noch haben wir wenig getrunken und die Wasserflaschen sind fast noch voll. So suchen wir einen geeigneten Behälter und finden eine leere Pappschachtel. Ruedi nähert sich der Hündin vorsichtig und giesst Wasser ein. Sie merkt, dass wir ihr Gutes tun wollen, und nimmt es dankbar an. Sie bellt uns nicht mehr an. Leider können wir ihr nicht weiterhelfen. Aber es ist Sonntag und wir wissen, dass viele Leute hier mit ihren Autos vorbeikommen werden. Und da wir bis jetzt viel Aufmerksamkeit und Hilfe der Bevölkerung gegenüber den herumstreunenden Tieren beobachten konnten, hoffen wir, dass sich irgendjemand ihrer annimmt.
Ein weiterer Stadtbummel
Die Ladies in der Karibik sind alle sehr stolz. Ihre Rundungen verstecken sie nicht, nein, sie zelebrieren sie fast. Ich bewundere diese Frauen. Eine typische runde Frau kann ich hier leider nicht veröffentlichen. Bisher habe ich mich nicht getraut, eine zu fragen, ob sie mir Modell stehen möchte.
Auf der Insel finden wir nicht viele Pflanzplätze. Hier in dieser Trockenheit gedeiht auch nicht wirklich viel. Aber Mitten in der Stadt entdecken wir diesen Garten und Freiluftladen.
Naja, ein romantisches Dinner ist dies nicht gerade so in dieser öden Gasse hier. Aber die Pizza soll italienisch sein und schmeckt wirklich fein.
Im Kopf entsteht ein Haus
Ruinen sind faszinierend. Viel Patina, viel kaputt und teilweise von der Natur zurückerobert, stacheln sie die Fantasie im Kopf an. Wie wäre es, wenn … Bei mir fängt es an zu bauen – ich sehe neue saubere Fenster, die Terrasse in voller Pracht – anregend zum Relaxen und Gäste empfangen. Vor dem Haus eine prachtvolle Zufahrt mit einladender Treppe zum Eingang…
Naja – vorerst sieht es so aus:
Terrasse mit Aussicht
Im Restaurant El Gaucho – auf einem Hügel gelegen mit herrlicher Aussicht – geht es nur ums Fleisch!
Ach ja, übrigens. Wir sind an Vorbereitungen.
Für einen kurzen Aufenthalt in der Schweiz 😊.
Man sieht sich …