30 - Tobago Cays bis Bequia

Die Inseln liegen hier sehr nah beieinander. So hüpfen wir von einer zur nächsten: Mayreau, Tobago Cays mit mehreren kleinen Inseln, Canouan und Bequia.
Februar 20

Schildkröten grasen auf Meeresgrund in Tobago Cays

Yeeeeehhhh – ich war mit den Schildkröten schnorcheln! Die Tobago Cays sind einmalig schön. Das Horseshoe Reef schützt die kleinen Inseln vor den starken Wellen. Hier kannst du schnorcheln bis du sonnenverbrannt bist oder schrumpelige Haut vom Wasser hast. Ruedi und ich geniessen es hier 😊 so viele Fische und eben diese schönen Schildkröten. Du kannst ihnen nachschwimmen oder nur über ihnen schweben und beim Gras fressen zusehen. Wenn du zu nah kommst –schwups, sind sie in einem Höllentempo weg…
Leider getraue ich mich nicht mit unserer Kamera Fotos unter Wasser zu machen. Die Kamera, eine Olympus TG-5 ist echt gut und ist für den Gebrauch im Wasser auch gemacht. Doch ich möchte nicht riskieren, dass sie kaputt geht, wir fotografieren zu gerne mit ihr. Wir haben es verpasst, eine kleine separate Unterwasserkamera zu besorgen. Aber wir versuchen es später nochmal.
Und rundherum ist nur türkisblaues Wasser, die weisse Gischt der Brandungswelle beim Riff und der blaue Himmel mit weissen malerischen Wolken über dir. Herrlich!

«Karibik pur.»

Das Wasser ist herrlich klar – wir schweben.
Unser Dinghy hat relativ grosse Rümpfe. Wie komme ich da bloss wieder rein?

Wir sind autonom

Mittlerweile leben wir seit drei Monaten autonom auf dem Schiff; die letzte besuchte Marina war in El Hierro/Kanaren. Wir produzieren seither unseren Strom und unser Wasser selbst. Wie geht dies?

Die zwei Solarpanels mit einer Kapazität von 600 Watt sind im Heck auf dem Geräteträger montiert. Sie wandeln die Sonnenstrahlen in Strom um und füttern unsere Batterien. Dazu kommt der Windgenerator SUPERWIND, der die Batterien ebenfalls auflädt. Bei bewölktem und windigem Wetter ist diese Unterstützung von grossem Vorteil, denn dann liefern die Solarpanels nicht soviel.
Der Wassermacher ist von Aquatec: Via Vorfilter fliesst das salzige Meerwasser zur Hochdruckpumpe und wird dann mit knapp 60 bar durch eine Membrane gedrückt. Wir können pro Stunde 55 Liter trinkbares Süsswasser machen. Normalerweise reicht die Batteriebank, um den Wassermacher ein paar Stunden laufen zu lassen. Wenn es bewölkt ist, nehmen wir zeitweise den Generator zur Unterstützung. Seit Mindelo bis heute in der Karibik haben wir bereits über 90 Stunden Wasser gemacht, das sind knapp 5000 Liter.
Es ist wirklich ein tolles Gefühl, wenn wir Wasser (chlorhaltig) nicht an Landauf den Inseln beziehen müssen sondern selber produzieren können. 😊

Wir sind nun dort, wo wir in Buchten vor Anker liegen. An Land fahren wir mit unserem Dinghy. Gestern haben wir junge Leute auf einem Schiff getroffen. Einer hat laut gerufen, wir sollen ihn an Land mitnehmen. Er erzählte uns, dass ihr Dinghy weggeschwommen ist; es wurde zu schlecht angebunden. Nun müssen sie sich ein neues besorgen. Später kriegen wir mit, wie sie ein altes Holzboot – voll bewachsen mit Algen – gekauft haben. Wir haben es in der Nachbarbucht noch liegen sehen. Es sieht wirklich lustig aus 😊. Also Dinghy immer gut anbinden und am Dinghysteg sehr gut abschliessen!!

Unser Dinghy sieht fast noch zu neu aus. Wir müssen es irgendwann mal so kennzeichnen, dass es weniger interessant zum Klauen wird.

Mayreau und der Cruiser WIND SURF

Als wir bei der kleinen Insel Mayreau in die Bucht einlaufen, sehen wir von weitem schon das grosse Cruising Boat. Es heisst «WIND SURF» und ist neben seinem Schwesterschiff «Med 2» das grösste Motorsegelschiff auf der Welt. Länge: 614 Fuss (187 m). Das Schiff erreicht unter Segel und motorenunterstützt 15 Knoten Fahrt.
Die Passagiere haben heute einen Sandstrand-Tag. Da gibt es Liegestühle mit Schattenspendern, viele Sportartikel wie Kanu, SUP, Schwimminseln, etc., weiterein Buffet mit feinem Essen (es duftet bis zu uns) und Steelbandmusic. Vom Schiff aus beobachten wir diese Strandszene und geniessen die Musik.

Gegen Abend wird es auf einmal hektisch. Die Badegäste werden mit kleinen Boote wieder auf die WIND SURF gebracht, während die Crew die Schattenspender und alles Spielzeug zusammenräumt und auf das Cruising Boat zurücktransportiert. Am Strand bleiben nur noch die aufgestapelten Liegestühle stehen. Verdient die Bevölkerung von Mayreau wohl auch etwas an diesem Spektakel?

Es wird auf einmal ruhig und wir bekommen noch ein Finale: Die WIND SURF setzt bei Sonnenuntergang die Segel und zieht davon. Wow!

Am nächsten Tag machen wir uns zu Fuss über den kleinen Hügel auf die andere Seite. Zur Salt Whistle Bay. Eigentlich ist sie sehr idyllisch. Aber die vielen Charter Katamarane und die etwas vernachlässigte Strandpromenade trüben etwas das Bild.
Trotzdem geniessen wir es.

Wunderschöne Tücher (Made in India! – nicht West Indies).

Bequia – Treffpunkt der Segler

Bequia (ausgesprochen: Be’kui) hat vor dem Ort Port Elizabeth eine herrlich grosse Bucht. Hier liegen viele Segelboote und Katamarane. Als wir eintreffen, sind wir zuerst etwas erschrocken. Wir ankern ganz hinten und haben deshalb einen längeren Dinghyweg an Land. Auch die Strandpromenade ist voll für Touristen gemacht. Hübsche Bars und Restaurants,viele Souvenirstände und kleine Läden mit T-Shirts und was die Touristen sonst noch wollen. Es tut fast etwas weh, doch mit der Zeit entwickelt es seinen Charme. Die Leute hier sind freundlich und entgegenkommend. Natürlich wollen sie wie überall etwas verkaufen, sind aber überhaupt nicht aufdringlich. Schnell kommt ein Lächeln übers Gesicht und wenn du einen Kauf oder die Taxifahrt ablehnst, gar nicht abweisend. Kein Problem – vielleicht morgen.

Bücherladen
Die kleine Markthalle.
Die grüne Frucht vorne rechts heisst Sauersack. Das Fruchtfleisch ist weissgelblich und schmecken süss-säuerlich ähnlich einer Mischung aus Zitrone, Stachelbeere, Ananas und Erdbeere. Kannten wir noch nicht. Schmeckt fein.

Strand mit Sargassum

Zu Fuss über den nächsten Hügel auf die andere Seite der Insel. Hier ist ein Golfplatz mit Ressort. Doch beides sieht so aus,als hätte es wirklich bessere Zeiten erlebt. Am Strand sehen wir die Braunalgen liegen. Es stinkt. Schade. Der Strand ist vereinsamt, keiner räumt es weg. Vielleicht kommt ja wieder einmal eine Saison.

Strand voller Braunalgen / Sargassum.

Eine Internationale Konferenz fand letzten Oktober 2019 in Guadeloupe statt. Hier wird die Problematik von Sargassum diskutiert und Lösungen gesucht.
Palmwedel.
Wer findet Gusti?
Wieder ein verstecktes Auto entdeckt 😊
Strandweg mit Holzsteg. Mal nicht kaputt, sondern wirklich gehbar!

Hier in der Nähe treffen wir ein kleines Mädchen auf dem Heimweg von der Schule. Kellys ist ihr Name und sie ist ca. 8 Jahre alt. Sie trägt ihre Schuluniform. Pressant hat sie es nicht, sie unterhält sich lieber etwas mit uns. Sie kommt aus Amerika. Ihre Eltern kommen zwar von hier von St. Vincent und Bequia – aber sie kommt aus Amerika 😉. Dann zeigt sie uns einen Weg, eine Abkürzung zum Strand runter.

 

Am Abend nehmen wir einen Rumpunsch in der Floating Bar. Herrlich. Und voller Amerikaner…

Spannendes Volk…
Nüchtern gehen wir nicht heim… 😉 Wir feiern, denn wir sind jetzt genau ein Jahr unterwegs 😉
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