17 - Teneriffa I
Buntes Dorf in den Bergen
Nach Gran Canaria ist uns Teneriffa – die grösste Insel der Kanaren –sehr willkommen. Von weitem sehen wir die überall sympathisch verstreuten farbigen Häuser. Es wäre für uns einfach gewesen, an Teneriffa vorbei zusegeln, um direkt nach La Palma zu gelangen. Die Wetterverhältnisse hätten enorm gepasst. Aber Teneriffa einfach links liegen zu lassen – nein, das haben wir nicht geschafft. Der Hafen Santa Cruz de Tenerife ist hier ganz anders als auf Gran Canaria. Er liegt ebenfalls mitten in der Stadt, ist aber nicht so laut und wirklich schön und sauber gestaltet.
Gleich am nächsten Tag ziehen wir los und bestaunen das Auditorio deTenerife (fertiggestellt im Jahre 2003); entworfen vom spanisch-schweizerischen Architekten, Bauingenieur und Künstler Santiago Calatrava. Eine Kongress- und Konzerthalle mit futuristischem, geschwungenen Design und herrlichem Ausblick zum Meer. Ins Gebäude rein können wir leider nicht, aber von aussen betrachtet ist es eindrücklich. Nachts muss es durch seine Beleuchtung besonders speziell wirken, dies haben wir aber leider nicht gesehen.
Später steigen wir spontan in den öffentlichen Bus Nr. 946 und fahren in endlosen Kurven die Berge hoch und wieder runter nach Almaciga. Wir sind absolut beeindruckt: die vielen Kurven, der steile Abstieg zum Meer hinunter und das kleine Örtchen am Hang über dem Meer. Wir laufen durch alle Gassen, die wir finden und geniessen diesen kleinen vergessenen Ort. Viele Häuser sind unfertig oder wieder kaputt. An vielen Ecken finden wir jedoch herrliche farbige Details, viele bunte Töpfe voller verschiedener farbiger Blumen und eine Bar, gut besucht von Männern, welche ein Feierabendbierchen oder so geniessen. Almaciga hat unten am Meer den fast schönsten Strand der Insel!
Überreifer Pfirsich und was sich daraus machen lässt
Die Fische haben sich riesig über unsere Gabe gefreut und den ganzen Pfirsich gefressen!
Der dominante Teide grüsst von weitem
Wir erwarten Ende September die nächsten Gäste und müssen etwas vorausplanen, um rechtzeitig an Ort und Stelle zu sein. Um von einer Insel zur anderen zu gelangen, überwachen wir das Wettergeschehen mit verschiedenen Apps wie Windy, Windfinder, Windguru, dazu die Wettervorhersagen aus dem Internet. Wir sehen, dass wir den Wind haben, der günstig für uns ist, um von Teneriffa nach La Palma zu gelangen. La Palma ist die westlichste der Kanarischen Inseln und nicht so einfach zu erreichen. So beschliessen wir nach längerem Hin und Her – Teneriffa’s Norden ist sehr schön und wir gehen äusserst ungern von hier weg – abzusegeln.
Zuerst müssen wir die wind acceleration zone im Norden von Teneriffa überwinden. Dies ist eine Zone, in welcher der Wind schlagartig zwischen 15-20 Knoten mehr Wind hat. Verursacht durch die Topografie der Inseln mit ihren Bergen und Tälern. Also haben wir auch ziemlich hohen Wellengang und ordentliche fast 30 Knoten Wind. Sehr ruppige Fahrt – nicht so angenehm.
Nachdem wir die Nordspitze umrundet haben und Richtung Westen / La Palma unterwegs sind, geht auch der Wind drastisch zurück. Gut die Hälfte des Weges müssen wir den Motor zu Unterstützung nehmen, sonst wären wir viel zu lange unterwegs. Den ganzen Tag und die halbe Nacht sehen wir auf Backboard den hohen Teide (3718 m, höchster Berg auf spanischem Staatsgebiet) auf Teneriffa. Am frühen Morgen erreichen wir Marina Santa Cruz auf La Palma.
Wer kennt Mike Oldfield noch? Er komponierte ein vierminütiges instrumentales Musikstück, das nach dem Namen des Berges Mount Teidi benannt wurde und 1982 auf seinem siebten Studioalbum Five Miles Out erschien..»
Quelle: Wikipedia
Hier seht ihr in blauen Pfeilen die Zonen mit Windbeschleunigung. PASITOS’s Weg auf den Kanaren ist die grüne Linie von La Graciosa – Lanzarote – Fuerteventura – Gran Canaria – Teneriffa – La Palma. Im Moment (beim Schreiben dieses Blogeintrages) sind wir in Tazacorte auf La Palma. Später wollen wir nochmals zurück nach Teneriffa, dann auf La Gomera und El Hierro und anschliessend zu den Kap Verden; die liegen ca. 800 Seemeilen weiter südlich.
Übrigens: Ruedi fischt oft mit seiner 100 m-Leine und Köder (Squid-Attrappe) mit Haken. Bisher hat er nichts gefangen. Doch gerade als wir die Marina auf Teneriffa ansteuern, beisst einer an. Er ist etwas klein, reicht aber für ein leckeres Nachtessen 😊