106 - Finale

Road Trip
April 24

Das Finale

Seit Februar, als wir von PASITO weggefahren sind, hatten wir viele weitere schöne Erlebnisse hier in Australien. Nachdem wir mit Sylvie und Eduardo auf dem Katamaran in Brisbane eingetroffen sind, haben Ruedi und ich Ferien zu zweit an Land organisiert.

Road Trip 1

Dazu buchen wir ein Campervan von Brisbane nach Adelaide. Sechs Tage haben wir dafür Zeit; es ist etwas knapp für viele Ausflüge zu National Parks oder sonstigen Hotspots. Es ist uns klar – es wird ein Road Trip.

Und es macht riesig Spass.

Unterwegs wird angehalten, wenn es besonders schön ist, wir Hunger haben oder sonstige Bedürfnisse auftauchen! Abends, bevor die Sonne untergeht, suchen wir einen Stellplatz zum Übernachten. Da wir Küche und Bad im Auto haben, auch ein bis zwei Nächte ohne Stromversorgung auskommen, sind wir etwas unabhängiger. Öffentliche Toiletten gibt es überall, sie sind meistens sehr sauber inklusive Toilettenpapier!! Die Australier selbst sind viel mit Campern/RV unterwegs, so dass es kein Problem ist, etwas Passendes zu finden. Nachts fahren wir nicht – da sind die Tiere auf den Strassen zu aktiv!

Leider vermiesen die vielen lästigen Fliegen ein After-arriving-beer/Sundowner ausserhalb des Autos, wir müssen es oft drinnen geschützt hinter Moskitonetzen geniessen.

Es ist jeweils äusserst spannend, was wir antreffen und wo wir landen. Die Australier sind oft gesprächig, wir kommen schnell mit Fremden ins Gespräch, welches dann plötzlich auch mal ziemlich lange und mit Drink in der Hand andauert! Es ist nicht dasselbe, wie wenn sich Segler unterwegs treffen und kennenlernen, aber das haben wir auch nicht erwartet. Interessante Roadhouses gibt es an den grossen Transitstrassen. Ausgestattet mit Hotelzimmer, Campground mit oder ohne Stromanschluss, Dusche, Laden, Tankstelle- vor allem die grossen langen Road Trains stoppen hier. Sehr spannend, was da alles eintrifft!

Dafür müssen wir dann nachts auch mal etwas Lärm aushalten. Denn einige müssen wegen der Kühlung ihrer Ladung den Generator laufen lassen und das dröhnt!!

Übernahme des ersten Autos. Wir freuen uns auf diesen Trip.
Los geht’s über diese endlosen Strassen.
Zuerst geht es ins Landesinnere, es wird immer trockener. Die kleinen Ortschaften sind spannend. Manchmal öde.
Doch viele alte Gebäude erzählen uns etwas von damals.
Der Verkehr ist oft noch ziemlich heftig. Bei erlaubten 110 km/h.
Die Landschaft ändert sich dauernd.
Eine schöne Erfahrung.
Wir haben unseren nächtlichen Standplatz bei einem Roadhouse. Hier treffen wir sie ganz nah – die Road Trains.
Ich mag diese grossen Trucks.
Nicht zu unterschätzen diese Tiere. Auch wir hatten eine überraschende Begegnung, sie ging aber glimpflich aus.
And here, he comes!
Unser Ziel, welches am weitesten im Landesinneren liegt. Trocken. Voll alter Geschichten und Relikte.
Weiter geht es. Doch leider begegnen wir Kängurus nur in dieser Form. Warnschilder hat es mehr als genug.
Übernachten in einem Ort, hier entdecken wir kaum Leute. Mystisch. Aber der Standplatz hat Strom und eine Donation Box.
Wir nähern uns Adelaide – hier beginnt die Weinregion.

Quirlige Stadt

In Adelaide geben wir unseren Campervan ab und wechseln ins Hotel. Das liegt als erstes ziemlich zentrumsnah, so dass wir einfach mit dem gratis Bus reinfahren können. Die Stadt ist unterhaltsam und quirlig, nicht unbedingt schön.

Weil gerade viel los ist, ein Kulturfestival, müssen wir das Hotel wechseln, raus in einen Vorort. Wieder gibt es gute und günstige Busverbindungen in alle Richtungen. Wir müssen hier etwas zu lange verweilen, weil wir unser nächstes Auto erst in einer Woche erhalten. Dazu rollt gerade eine heftige Hitzewelle über Südaustralien, die uns zwingt, gekühlte Räume aufzusuchen! Einige Veranstaltungen werden sogar wegen zu grosser Hitze abgesagt.

Unsere erste Übernachtung in Adelaide, in einem alten ehrwürdigen Gebäude.
Auf den Bäumen oder am Boden – überall treffen wir auf die emsigen Kakadus. Nicht zu überhören!!
Und in der wunderschönen öffentlichen Bibliothek.
Viele Wandbilder.
Oft ganz schön eindrückliche Gemälde!
Kultur in den unzähligen Museen.

Road Trip 2

Wir sind dann besonders glücklich, als wir endlich unser nächstes Fahrzeug übernehmen können; ein grosses Wohnmobil. Viel Platz für zwei – super!

Die Strecke ist weit, 2700 km, wir müssen gut einteilen, wie weit wir täglich fahren möchten. Letzte Woche war die Strasse im Süden von Westaustralien von Eucla bis Norseman wegen zu viel Regen überflutet und gesperrt. Ausweichroute nicht vorhanden! Es ist ein gerades Stück Strecke, die längste Strasse ohne Kurve, 146 km lang. Wir haben Glück, alles ist gut und soweit trocken, wir müssen nicht umkehren und können durchfahren. Nur nicht von der Strasse weg, da sind Soft Shoulders - unbefestigte Randstreifen, die noch so nass sind, dass jedes Fahrzeug tief darin einsinkt.

Je näher wir Perth kommen, um so interessanter wird die Gegend. Von asphaltierten Strassen geht es nun rund 300 km auf roten Dirt Roads weiter. Wir sind froh, haben wir am Anfang die eintönige Strecke rasch passiert und viele Kilometer gemacht - nun haben wir etwas Zeit, ein paar Orte oder Naturparks mit beeindruckenden Steinformationen genauer zu durchstreifen. Herrlich! Und wir treffen keine anderen Menschen an – wir haben alles für uns allein. Den überfüllten und teuren Hotspot Wave Rock lassen wir dann gerne links liegen.

Unser nächstes Gefährt ist etwas grösser als vorgesehen. Gut zum Testen!
Wir wechseln uns mit Fahren ständig ab. Die Distanzen sind einfach zu gross. Macht Spass!
Es sieht nun langsam so aus, wie ich mir Australien ursprünglich vorgestellt habe. Gelb bis roter Boden und Weite.
Kleine hübsche Nationalparks für uns allein. Niemand sonst hier!
Standplätze mit anderen zusammen und doch allein.
Samantha and Bruce.
Es folgt die längste Strasse in Australien ohne Kurve. 146 km.
Kürzlich fiel so viel Regen, dass alles überschwemmt und die Strasse gesperrt war.
Immer wieder schön zum Bestaunen – in jedem Ort die Town Hall.
Dirt Road.
Die Gewalt des Feuers.
Und plötzlich wird es wieder grüner.
Ständiger Farbenwechsel.
Die nächste Town Hall und ….
… etwas alter Flair.

Die blühende Metropole

In Perth wechseln wir wieder ins Hotel, mitten in der City. So können wir nach Lust und Laune in alle Richtungen losziehen.

Perth ist herrlich und gefällt uns sehr. Sauber, lebendig, abwechslungsreich, schön.

So viele stimmungsvolle Cafés und einladende Restaurants habe ich noch nie in einer Stadt angetroffen. Dazu viel Grün zwischen den Häusern und Strassen, viel hübsche alte Gebäude und eine spannende Architektur. Kulturelle Angebote, was das Herz begehrt.

Jetzt wäre ich bereit, ein Campervan zu kaufen und für lange Zeit in Australien rumzureisen!
Wir haben hier in diesem Land ein paar segelnde Australier kennengelernt, die uns sehr ans Herz gewachsen und gute Freunde geworden sind. Wer weiss, ob wir nicht eines Tages zurück kommen und sie alle wiedersehen!

Naja, ich buche meinen Flug von Brisbane in die Schweiz und denke an meinen neuen Lebensabschnitt. Auch spannend!

Das Flugzeug bringt uns zurück zum Katamaran SECOND WIND und Ruedi freut sich auf seine Weiterreise Richtung Thailand. Spannend!

Bereits beim ersten Stadtrundgang, sind wir von der Architektur fasziniert.

 

So, das war es von uns für euch! Wir hätten noch soviel mehr zu zeigen, doch das würde die Plattform hier sprengen…

Unsere 5 Jahre und 3 Monate lange gemeinsame Reise ist zu Ende.
Nochmals Danke für euer Interesse.

Good bye,

Cris und Ruedi

End of Blog.

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