101 - Sydney
Grösster Naturhafen der Welt – Sydney Harbour
Sydney Harbour (eigentlich Port Jackson) ist eine riesengrosse Meeresbucht, die tief ins Landesinnere eindringt und diverse kleine und grössere Buchten rund um die ungefähr 5 Millionen Einwohner Stadt Sydney bildet. Hunderte Kilometer Küste mit Nationalparks, Zoo, Strände und historischen Stätten. Gewaltig und wunderschön. Das Wasser brodelt jeden Tag: Kajaks, Motor- und Segelboote, Fähren und Kreuzfahrtschiffe sind unterwegs im natürlichen Hafen, einer der grössten der Welt.
Zu Beginn der Kolonisation lebten hier tausende Ureinwohner, die Aborigines. 1788 trafen hier englische Schiffe der First Fleet mit Sträflingen, Frauen und Männern ein. Sie gründeten am Hafen die erste weisse Siedlung in Australien (siehe später >The Rocks).
Als wir um den grossen Felsen am Eingang zur Bucht rumfahren, sehen wir die Hochhäuser von weitem und freuen uns riesig, endlich da zu sein.
Als wir vor das Wahrzeichen Sydney Opera House segeln, ist dies ein überwältigendes Gefühl.
So lange von diesem Moment geträumt - nun wahr!
Gleich ankern wir in der Bucht daneben, Farm Cove. Es ist sehr rollig hier; PASITO schaukelt heftig hin und her. Die Schiffe, vor allem die zahlreichen Fähren erzeugen dauernd neue Wellen. Aber das muss jetzt sein, hier übernachten wir eine Nacht und geniessen einfach diesen Ausblick auf die Opera.
Sydney Opera House
Baustart: 2. März 1959
Open doors: 1973
Ort: Bennelong Point, Sydney/Australia
Designer: Jørn Utzon / Dänemark
Zwei Herausforderungen: 1) Untergrund zu unstabil 2) Gewicht der Dächer
UNESCO-Weltkulturerbe
Masse: 184 m lang, 118 m breit, 67 m hoch
Konstruktion: 580 Pfähle, 25 m tief im Boden verankert, Last des Gebäudes 160'000 Tonnen
Dach aus glasierten Keramikfliesen (aus Schweden)
Baukosten: 5-fach überzogene Kosten der ursprünglichen Annahme.
Stadtteil Balmain
Das ist unser nächster Ankerplatz Birkenhead Point und wir lieben ihn. Ruhig, gediegen, das Einkaufszentrum ist gleich gegenüber, der Dinghysteg perfekt und die Bushaltestelle nah.
Balmain war ein Arbeiterviertel mit Werften, heute ist es ein schmuckes Wohnviertel mit kleinen renovierten Häusern. Wir schlendern durch die Strassen und verrenken uns die Köpfe in alle Richtungen. Schmiedeeiserne Balkonbrüstungen, verwinkelte stille Ecken mit einladenden Bänken und Stühlen, jegliche Verzierungen an Türen, Geländern und Vorgartenhage. Idyllisch. Die Hauptstrasse heisst Darling Street, sie führt mitten durchs Viertel und beherbergt diverse Boutiquen, Shops, Café und Restaurants. Zwischendurch wie überall in der Stadt treffen wir auf kleine grüne Parks, immer ist auch ein grosszügiger Spielplatz für Kinder zu finden. Und öffentliche Toiletten, welche normalerweise sehr sauber und gepflegt sind.
Auf historische Stätten stossen wir überall, so oft würde ich gerne die Zeit für einen Moment zurückschrauben. Immer wieder komme ich in einen Fotografier Rausch – Ruedi tut mir öfters mal leid. Aber hier gibt es so viel zu entdecken!!
Darling Island
Bei unserem ersten Ausflug in die Innerstadt von Sydney treffen wir auf Darling Harbour. Hier befindet sich das Maritime Museum, umgeben von einer alten Fussgängerbrücke Pyrmont Bridge und hohen Wolkenkratzern. Einer ist besonders markant, der Crown Towers Sydney mit 5-Sterne Luxushotel.
Knotenpunkt der Stadt
Das zentrale Fährterminal liegt beim Circular Quai. Ein sehr quirliger Ort. Die Schiffe kommen und gehen, private Boote sind hier verboten. Daneben liegt das grosse Terminal, wo die Kreuzfahrtschiffe anlegen; jeweils nur eines. Sich hier hinsetzen und die Leute beobachten macht Spass!
Grüne, bunte Lunge
Um 7 Uhr machen die Tore des Botanischen Gartens auf und sofort bevölkern sich die Wege mit Joggern und Spaziergängern. Eintritt muss nicht bezahlt werden, der Park ist riesengross und eine richtig schöne Stadtlunge. Wir geniessen die grossen Bäume mit ihren weitausbreitenden Armen und verwachsenen Wurzeln. Die ganze Vegetation ist einfach atemberaubend, überall Bänke zum Sitzen und auch der dichtwachsende Rasen lädt immer zum Sitzen oder Liegen ein. Herrlich. Im Ferngarden staunen wir über die Vielzahl der Farne. An einem anderen Ort finde ich eine Ausstellung nur mit verschiedenen Blattarten – sehr kreativ umgesetzt: Kaleidoskope of colour, plants and passion.
Das Snackrestaurant in der Mitte bietet nicht günstige, aber sehr feine Sandwiches und Snacks an. Das Einzige, was zu bemerken wäre: Achtung vor den Vögeln: sie bereichern sich sehr dreist an den Esswaren der Menschen!
Für die Benutzung des öffentlichen Verkehrs haben wir uns die lokale Opalkarte gekauft. Beim Einsteigen tap-in, beim Aussteigen tap-off, der Preis wird automatisch abgezogen. Ab und zu Karte wieder aufladen, so kommen wir rasch und bequem weit herum.
The Rocks
1788 kamen die ersten Sträflinge aus England und mit ihnen auch die ersten Kolonisten nach Sydney und siedelten sich auf dem Hügel The Rocks über dem Harbour (Circular Quai) an.
Mit der Zeit, als immer mehr Immigranten eintrafen, entstand ein quirliges Viertel mit vielen kleinen Geschäften. Jeder versuchte irgendetwas auf die Beine zu stellen, um seinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. Sailors, Kohleschürfer, Schneider, Spirituosen, etc.
1970 wollte die Regierung das Arbeiterviertel The Rocks mit einem riesengrossen Bauprojekt überbauen und die Menschen, die dort lebten, vertreiben. Doch die Bewohner, immer noch Arbeiter aus der untersten Schicht, wehrten sich gegen die Umsiedlung und eine moderne Überbauung mit vielen Hochhäusern (relocation of residents and redevelopment of the aera as a high-rise commercial precinct),dass das alte ursprüngliche The Rocks ersetzen sollte. The Green Ban 1970 / The Battle of The Rocks – sie demonstrierten heftig und verhandelten mit dem Gouvernement, bis dieses einverstanden war und The Rocks zu einem Lebens- und Kulturzentrum wurde (1971-1974). Mit der Zeit wandelte sich das Viertel von einer Arbeiter-Wohngegend in eine Tourismus Hochburg und National Heritage.
Beim Durchschlendern und die alten Häuser bestaunen, fühlen wir diese Geschichte. Wir finden ein kleines sehr interessantes Museum. Allerdings bleiben wir nicht lange. Hier hat es eindeutig zu viele Touristen aus aller Welt.
Bald geht es weiter mit Sydney. Bye.